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Thermometer: Einbaulänge und aktive Länge

Messsysteme haben ganz unterschiedliche „aktive Zonen“, in denen die tatsächliche Messung stattfindet. Sensoren zum Beispiel messen direkt an der Spitze des Tauchrohres an dem Punkt, an dem der Sensor verbaut ist. Dies ist bedingt durch die Größe des Sensorelements und ergibt einen recht kleinen Bereich, an dem tatsächlich das Medium gemessen wird.

Bei mechanischen Messgeräten ist das etwas anders: Wenn mit einer Flüssigkeit oder einem Gas gemessen wird, wirkt natürlich die Temperatur überall dort auf das Messmittel, wo es auf sie trifft. Daher müssen in der Konstruktion des Gerätes Abweichungen durch Umgebungstemperatureinflüsse, Erwärmung des Gehäuses usw. berücksichtigt werden.

Maschinenthermometer

Bei Maschinenthermometern haben wir das Reservoire am unteren Ende des Glaseinsatzes so groß wie möglich gestaltet, damit sich der überwiegende Teil der Messflüssigkeit im Tauchrohr befindet und folglich dem zu messenden Medium ausgesetzt wird. Das Maschinenthermometer sollte möglichst weitgehend über die Einbaulänge l1 (gemessen von Dichtbund inklusive Gewinde bis Ende Tauchrohr) in den Prozess eintauchen, um eine korrekte Messung zu erhalten.

Gasgefüllte Zeigerthermometer (örtlich)

Bei gasgefüllten Zeigerthermometern treten aufgrund des Messprinzips (Ausdehnung eines Gases) umgebungsbedingte Zusatzfehler auf, wenn die Temperatur am Gehäuse von der Referenztemperatur (23 °C ± 2 °C) abweicht. Der Umgebungstemperatureinfluss auf das Messergebnis wird geringgehalten, indem das aktive Gasvolumen (Gefäßinhalt) im Vergleich zum inaktiven Gasvolumen (Fernleitung und Messglied) sehr groß ist.

Der Temperaturfühler sollte mit seiner gesamten Länge in das zu messende Medium eintauchen. In jedem Fall muss sichergestellt werden, dass das Ausdehnungsgefäß mit seiner Länge ET vollständig im zu messenden Medium eintaucht.

Gasgefüllte Zeigerthermometer mit Fernleitung

Wie bei lokal anzeigenden gasgefüllten Thermometern können bei Zeigerthermometern mit Fernleitung aufgrund des Messprinzips umgebungsbedingte Zusatzfehler auftreten, wenn die Temperatur am Gehäuse oder der Fernleitung von der Referenztemperatur (23 °C ± 2 °C) abweicht.

Für Zeigerfernthermometer gilt, dass je länger die Fernleitung ist, desto größer muss das Gefäßvolumen sein. Richtwerte für die realisierbare minimale Tauchrohrlänge, die aktive Länge ET und die Fernleitungslänge finden Sie in unseren Datenblättern. Der Umgebungstemperatureinfluss auf das Messergebnis kann optimiert werden, wenn das aktive Gefäßvolumen im Vergleich zum inaktiven Gasvolumen (Fernleitung und Messglied) groß gewählt wird. Auf Wunsch fertigen wir Ausführungen, deren Gefäßvolumen auf den speziellen Einsatzfall abgestimmt ist.

Bei der Verlegung der Fernleitung ist zu beachten, dass diese nicht an Kälte- oder Wärmequellen vorbeigeführt wird. In diesen Fällen ist eine thermische Isolierung der Fernleitung sinnvoll. Der Biegeradius beträgt minimal 30 mm.

Bimetall-Zeigerthermometer

Ein wesentlicher Vorteil bei Bimetall-Zeigerthermometern ist die Unempfindlichkeit gegenüber Umgebungstemperaturen, da die Temperatur lediglich auf das eigentliche Messmittel (Bimetall-Wendel) einwirkt.

Bimetall-Zeigerthermometer können bei Umgebungstemperaturen von -40 bis 60 °C (bei Gehäusefüllung von -20 bis 60 °C) verwendet, transportiert und gelagert werden. Bimetall-Zeigerthermometer eignen sich daher auch für den Außeneinsatz z. B. in direkter Sonnenbestrahlung.