Warum muss ich kalibrieren?
Richtige und zuverlässige Messungen sind Grundvoraussetzungen für jede hochwertige Industrieproduktion. Vibrationen, chemische Einflüsse und häufige Temperaturwechsel führen zu abweichenden Messwerten. Selbst bei hochwertigsten Temperaturfühlern kommt es zu einer Drift. Nur eine regelmäßige Kalibrierung gibt Aufschluss über die Differenz zwischen tatsächlicher und gemessener Temperatur. Mit einem mobilen Temperaturkalibratoren kalibrieren Sie direkt vor Ort präzise und unkompliziert – und das in kürzester Zeit.
Das Prüfen und Dokumentieren der Genauigkeit eines Prüflings gegenüber einer Referenz beschreibt den Vorgang des Kalibrierens. Im Fall der Temperaturkalibrierung wird mit einer unabhängigen Wärmequelle – einem Temperaturkalibrator - eine zuverlässige Referenztemperatur erzeugt. Durch den Vergleich der Kalibratoranzeige mit der Prüflingsanzeige wird die Abweichung ermittelt. Grundsätzlich wird der angezeigte Wert (Prüfling) vom „wahren Wert“ (Kalibrator) abgezogen. Es wird empfohlen, vier bis sechs Temperaturpunkte zu überprüfen.
Warum sich die Anschaffung eines Temperaturkalibrators lohnt
Ein Maschinenstillstand während der Kalibrierung kostet Zeit und Geld. Deshalb haben wir die schnellsten Temperaturkalibratoren entwickelt, die die Kalibrierdauer um bis zu 50 % verkürzen. Anstatt Temperaturfühler auszubauen und zu einem externen Kalibrierdienstleister zu verschicken, lässt sich in einem Temperaturkalibrator die gesamte Messkette kalibrieren: Fühler und Anzeige.
Ob vor Ort oder bei stationären Anwendungen, der Temperaturkalibrator prüft unterschiedliche Prüflinge wie Temperaturfühler, Temperaturschalter, Sicherheitstemperaturbegrenzer oder Thermometer.
Die richtige Kalibrator-Wahl
Einsteck-, Oberflächen- oder Infrarot-Temperaturfühler: Die Auswahl der zum Einsatz kommenden Fühler steigt und somit werden auch die Aufgaben im Feld der Temperaturkalibriertechnik immer umfangreicher. Die richtige Kalibrator-Wahl spart Kosten und erleichtert Arbeitsabläufe. Deswegen ist es umso wichtiger herauszufinden, welches Modell die gewünschten Aufgaben erfüllt.
Auf folgende Hauptauswahlkriterien sollte bei der Anschaffung eines Temperaturkalibrators geachtet werden: Kann der Kalibrator den gewünschten Temperaturbereich abdecken? Soll das Gerät ausschließlich über die Heizfunktion verfügen oder auch aktiv kühlen können? Auf welche Nachkommastelle genau sollen die Werte sein? Zu welchem Modell passen die Prüflinge aufgrund ihrer Größe und ihres Designs?
Grundsätzlich wird zwischen Trockenblockkalibratoren und Kalibrierbädern unterschieden. Wie der Produktname verrät, dient bei Trockenblockkalibratoren ein Metallblock zur Prüflingsaufnahme - bei Kalibrierbädern ein Flüssigkeitstank. Die Heizelemente zur Temperaturerzeugung befinden sich im nach Außen isolierten Block oder Tank. Zur Einstellung und Kontrolle der Temperatur wird ein elektronischer Regler eingesetzt. Der Referenzfühler ermittelt dazu die tatsächliche Temperatur. Der Sensor sollte an dem Temperaturpunkt kalibriert werden, an dem er auch eingesetzt wird. Daher ist beim Kauf darauf zu achten, dass der Kalibrator den Temperaturbereich des zu überprüfenden Temperaturfühlers abdecken und alle wichtigen Prüfpunkte erzeugen kann.
Trockenblockkalibratoren eignen sich besonders gut für hohe Temperaturbereiche, gerade und lange Prüflinge sowie das Kalibrieren ohne Flüssigkeiten. Für kurze Prüflinge mit besonderem Design finden die Kalibrierbäder Verwendung. Will der Prüfer eine Vielzahl an Fühlern gleichzeitig kalibrieren, bietet sich ein Blockdurchmesser von 60 mm an. Will der Prüfer hingegen wenige Fühler in besonders kurzer Zeit kalibrieren, eignet sich ein Blockdurchmesser von 28 mm.
Soll der Kalibrator verschiedene Prüflingstypen kalibrieren können, so stellen die Multifunktionskalibratoren der Baureihe TP Premium, welche vier Anwendungen in einem einzigen Gerät vereinen, eine clevere Lösung dar. Einen einfachen Wechsel zwischen Trockenblock-, Bad-, Infrarot- und Oberflächenfühlerkalibrator kann der Anwender jederzeit ohne großen Aufwand selbst ausführen.
Zusammengefasst: Für die Auswahl des Modells entscheidend sind der benötigte Temperaturbereich sowie Durchmesser, Länge, Anzahl und Messprinzip der Prüflinge. Mit Produktion und Entwicklung in Deutschland bietet SIKA ein breites Produktprogramm vom robusten Service-Kalibrator bis zum High-End Laborgerät.
Tipps und Tricks beim Kalibrieren
Bevor alle wichtigen Temperaturpunkte überprüft werden, muss die Kalibrierfähigkeit des Temperaturfühlers kontrolliert werden. Hierbei werden die Extrempunkte getestet.
Zur Sicherstellung eines optimalen Wärmeanschlusses ist auf die richtige Ankopplung des Prüflings an den Block zu achten. Kalibriereinsatz-Bohrungen sind im Bereich von 1,5 mm bis 25,5 mm verfügbar – in Schritten von 0,5 mm. In der Regel wird das passende Material vom Hersteller vorgegeben. Bei einem Kalibrierbad muss auf geeignete Kalibrierflüssigkeiten geachtet werden – die passende Kalibrierflüssigkeit ist temperaturabhängig.
Wird mit einem externen Referenzfühler kalibriert, so wird dieser zu dem Prüfling in den Metallblock eingetaucht. Dabei sollten sich beide Fühler auf gleicher Eintauchtiefe befinden. Um ein korrektes Kalibrierergebnis zu erhalten, darf die Kalibrierung erst vorgenommen werden, wenn der Prüfling die Temperatur des Kalibriereinsatzes erreicht hat.
Die Dauer des Kalibriervorgangs ist abhängig von der Höhe der gewählten Temperatur. Wichtige Qualitätsmerkmale sind somit die Aufheiz- und Abkühlzeit des Kalibrators, um die gewählte Prüftemperatur möglichst schnell zu erreichen und stabil zu halten.
Je mehr Prüflinge gleichzeitig kalibriert werden können, desto kürzer der gesamte Kalibrierprozess.
Mit dem Einsatz einer Kalibrier-Software kann eine vollautomatische Prüfung bis hin zur automatischen Erstellung des Kalibrierzertifikates durchgeführt werden – das spart Zeit und Geld.
Für eine immer zuverlässige Prüfung sollten die Temperaturkalibratoren nach 500 Betriebsstunden oder drei Jahren rekalibriert werden. Diesen Vorgang bieten wir im werkseigenen, zertifizierten DAkkS-Labor an.